Dranginkontinenz

Laut ICS (International Continence Society) handelt es sich bei der überaktiven Blase um einen schlagartigen, ununterdrückbaren Harndrang, der die betroffene Person zwingt, unmittelbar eine Toilette aufzusuchen.
Die überaktive Blase ist ein weit verbreitetes Beschwerdebild, von dem rund 800.000 Menschen in Österreich betroffen sind.
Wenn es durch ein nicht zu beeinflussendes Zusammenziehen des Blasenmuskels zusätzlich zu einem unfreiwilligen Urinverlust kommt, spricht man von Dranginkontinenz. Es wird zwischen sensorischer- und motorischer Dranginkontinenz unterschieden.

Sensorische Dranginkontinenz:

Die sensorische Dranginkontinenz beruht auf verstärkten afferenten Impulsen aus der Blasenwand. Die Wahrnehmung der Blasenfüllung ist gestört und geht mit einem vorzeitigen Füllungsgefühl einher. Ursachen hierfür sind häufig Entzündungen, Steine oder Tumore.

Motorische Dranginkontinenz:

Die efferenten Nervenimpulse des Musculus detrusor vesicae sind enthemmt und dies führt zu vorzeitigen Detrusor-Kontraktionen. Folglich kommt es zu einem starken Harndrang was wiederum zu einem unwillkürlichen Harnverlust führt. Motorische Dranginkontinenz findet man häufig bei neurologischen Erkrankungen, wie z.B. Multiple Sclerose, Morbus Parkinson.

Symptomatik:

  • Häufiger Harndrang
  • Nur kleine Harnmengen werden abgegeben
  • Harndrang stellt sich bald wieder nach dem Urinieren ein
  • Mitunter unvollständige Entleerung der Harnblase
  • Unfreiwilliger Harnverlust

Behandlung:

  • Blasentraining
  • Elektrostimulation
  • Medikamentöse Behandlung
  • Instillationstherapie
  • Selbstkatheterismus